Ehinger Berg-Brauerei gewinnt Namensstreit gegen Bergt

28. April 2021 | SWR AKTUELL


Es kann nur ein Berg-Bier geben – und das kommt aus Ehingen (Alb-Donau-Kreis). Die Berg-Brauerei hat sich gegen eine kleine Brauerei aus Chemnitz vor dem Stuttgarter Landgericht durchgesetzt. Das Bier aus dem Osten hieß nämlich fast genauso.

Sorge um Markenname

Die Reichenbrander Brauerei in Chemnitz hat im vergangenen Jahr ein Bier auf den Markt gebracht, das den Namen Bergt-Bräu trägt. Den Namen wollte sich die Brauerei eigentlich schützen lassen, wusste jedoch nicht, dass es in Ehingen die Berg-Brauerei gibt, die Berg-Bier verkauft.

Die Ehinger Bierbrauer fanden daraufhin, dass Bergt zu ähnlich klinge. Deshalb klagte das Unternehmen auf Unterlassung. Das Stuttgarter Landgericht gab der Ehinger Brauerei Recht. Das Bergt-Bier musste daraufhin aus den Läden zurückgeholt werden. Die Chemnitzer Bierbrauerei darf ihr Bergt-Bier nicht mehr unter diesem Namen verkaufen. Die Reste stehen daher jetzt auf dem Betriebsgelände des ostdeutschen Unternehmens.

Ehinger Brauerei sorgte sich um Markennamen

Dem Ehinger Betrieb ging es nach eigenen Angaben auch gar nicht um Umsatzverluste. Die Brauerei habe kein Problem damit gehabt, dass in Chemnitz Bergt-Bier verkauft wird. Doch langfristig fürchte man, den eigenen Markennamen zu verlieren, wenn man ihn nicht schütze.

Die Brauereifamilie in Chemnitz heißt aber Bergt. Seit 147 Jahren ist der Name auch Teil des Bier-Logos. Doch zu DDR-Zeiten musste die Brauerei ihren Namen ändern, da in der DDR Familiennamen nicht als Markennamen erlaubt waren. So wurde aus dem Bergt-Bier in Chemnitz das Reichenbrander Bier. Jetzt wollte der Firmenchef seinen Familiennamen wieder groß auf die Bierflaschen schreiben. Doch die Ehinger Berg-Brauerei machte ihm ein Strich durch die Rechnung.

Viel Kritik an Berg-Brauerei im Netz

Im Netz ist unter einem Facebook-Post der Berg-Brauerei eine hitzige Diskussion entbrannt. Vor allem Bergt-Bier-Fans verurteilen den Beschluss des Stuttgarter Landgerichts. „Vor Gericht haben sie zwar Recht bekommen, aber jetzt stehen sie als raffgieriger Buhmann da“ oder „Wenn Euer Bier so gut ist, dann besteht ihr auch mit gleichem Namen“, heißt es zum Beispiel in den sozialen Medien.

Quelle: swr.de | 28. April 2021 |  zum Artikel